Stellenausschreibung: Regionalmanager (m/w/d) der Bio-Musterregion Main-Tauber-Kreis
in Vollzeit (39 Stunden/Woche), projektbedingt zunächst befristet auf drei Jahre, zu besetzen.
Main-Tauber-Kreis wird Bio-Musterregion
Der Main-Tauber-Kreis wird eine der fünf neuen Bio-Musterregionen in Baden-Württemberg. Dies hat das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz (MLR) am Freitag, 11. Dezember, bekanntgegeben. Dabei würdigte das MLR das strategische und mit konkreten Projekten unterlegte Konzept des Landkreises.
„Als Schirmherr freue ich mich sehr, dass der Main-Tauber-Kreis mit seiner Bewerbung erfolgreich war. Dies ist der Lohn für die hervorragende, umfassende Vorarbeit, die zahlreiche Beteiligte im Landkreis gemeinsam erbracht haben“, sagte Landrat Reinhard Frank in einer ersten Stellungnahme. „Nun freuen sich alle darauf, die zusammen erarbeiteten Ziele in die Tat umzusetzen und die Bio-Schätze im Main-Tauber-Kreis zu heben. Wir möchten den Bio-Bereich im Main-Tauber-Kreis marktorientiert fördern, aber ihn nicht gegen die konventionelle Landwirtschaft ausspielen. Dabei werden wir auf das reichhaltige Angebot an Landschaften, Akteuren und Projektideen setzen.“
In den ausgewählten Regionen fördert das Land ein Regionalmanagement für einen Zeitraum von zunächst drei Jahren mit bis zu 100.000 Euro jährlich. Das Regionalmanagement unterstützt dann die Akteure bei der Umsetzung der im Konzept dargestellten Maßnahmen und Strategien. Das 20-seitige Konzept für die Bio-Musterregion Main-Tauber ist im Rahmen von Experteninterviews mit lokalen Akteuren sowie von vier Workshops mit insgesamt mehr als 100 Beteiligten entstanden. Vertreten waren Erzeuger, Verarbeiter und Händler, aber auch Touristiker und Ämter.
Beim weiteren Ausbau der Bio-Landwirtschaft sollen nun bestehende Lücken zwischen Erzeugung und Absatz geschlossen und die Verwendung von Bio-Lebensmitteln in der Gemeinschaftsverpflegung gesteigert werden. Außerdem sollen auf allen Wegen und Ebenen die Akteure miteinander vernetzt werden. Der Kreistag hat bereits im Oktober einstimmig beschlossen, dass der Landkreis den Eigenanteil an der Finanzierung des Regionalmanagements übernimmt. Ferner unterstützen alle 18 Städte und Gemeinden des Main-Tauber-Kreises das Projekt Bio-Musterregion.
„Wir werden nun gemeinsam mit der Steuerungsgruppe und unserem Partner, der Firma neuland+, das weitere Vorgehen beraten und die Ausschreibung des Regionalmanagements auf den Weg bringen. Unser Ziel ist, zügig in die Umsetzung zu kommen“, sagte Erster Landesbeamter Christoph Schauder. Er hatte als Dezernent für das Landwirtschaftsamt den Bewerbungsprozess im Landratsamt federführend koordiniert. „Ganz im Sinne einer Musterregion möchten wir gute Beispiele für ganz Baden-Württemberg liefern.“
Als weitere neue Bio-Musterregionen hat das MLR die Gebiete („Heilbronner Land“) (Stadt- und Landkreis Heilbronn), „Rems-Murr-Ostalb“ (Rems-Murr-Kreis und Ostalbkreis mit Ausnahme von fünf Gemeinden), Biosphärengebiet Schwäbische Alb (29 Städte und Gemeinden aus drei Landkreisen) sowie „Mittelbaden+“ (Landkreis Rastatt, Ortenaukreis, Stadtkreis Baden-Baden) ausgewählt. In zwei früheren Wettbewerbsrunden, an denen sich der Main-Tauber-Kreis noch nicht beteiligt hatte, waren seit 2018 bereits neun Bio-Musterregionen benannt worden. Hierzu gehören auch die Nachbarlandkreise Hohenlohe und Schwäbisch Hall als gemeinsames Gebiet sowie Neckar-Odenwald. Hier wird für die Zukunft auch eine enge Zusammenarbeit der benachbarten Bio-Musterregionen angestrebt.
Hier finden Sie die offizielle Pressemitteilung des MLR.
Sehr geehrte Damen und Herren,
was macht unseren Landkreis aus? Ganz klar die Vielfalt: Weinberge, Streuobstwiesen, Flusstäler und Höhen prägen unsere Landschaft. Das zieht nicht nur zahlreiche Gäste in unseren wunderschönen Landkreis, sondern bietet auch ein großes Potenzial für eine naturnahe Landwirtschaft. Bereits heute wirtschaften 11,5 Prozent der landwirtschaftlichen Betriebe im Kreis nach biologischen Grundsätzen. Auf dem Weg zu einem Anteil von 30 bis 40 Prozent ökologischer Landwirtschaft setzt Baden-Württemberg unter anderem auf die Bio-Musterregionen. Ziel unseres Landkreises ist es, eine davon zu werden.
Wir, hier im Main-Tauber-Kreis, sind stolz auf unsere Landwirtschaft. Engagierte LandwirtInnen sorgen dafür, dass unsere Landschaft erhalten bleibt. VerarbeiterInnen und HändlerInnen veredeln die heimischen Rohstoffe zu geschmackvollen Produkten und begeistern ihre Kunden. Leidenschaftliche GastgeberInnen zeigen unseren Gästen, was unsere Region ausmacht. Als Landkreis unterstützen wir unsere Erzeuger und weiteren Glieder der Wertschöpfungsketten. Wir setzen uns für mehr Ressourcenschutz, Tierwohl und nicht zuletzt eine verbesserte Einkommenssituation unserer LandwirtInnen ein.
Ich freue mich darauf, mit Ihnen den Main-Tauber-Kreis auf dem Weg zu mehr „Bio“ voranzubringen. Stöbern Sie auf unserer Internetseite, auf der Sie aktuelle Informationen rund um die Bewerbung finden. Sprechen Sie gerne unsere Experten an und bringen Sie Ihre Ideen ein. Mit Ihrem regionalem Wissen und Ihrer Kreativität überzeugen wir mit einem passenden Konzept das Land von unserer Bewerbung.
Ich freue mich auf eine spannende Bewerbungsphase und „Mehr Bio für Tauberfranken“.
Ihr Reinhard Frank
Landrat des Main-Tauber-Kreises
Mehr Bio für Tauberfranken: Der Main-Tauber-Kreis hat sich 2020 erfolgreich als Bio-Musterregion beworben
Der Main-Tauber-Kreis bewirbt sich im Rahmen des Wettbewerbs „Bio-Musterregionen Baden-Württemberg“ des Ministeriums für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg als Bio-Musterregion. Dieser Wettbewerb geht im Jahr 2020 in eine dritte und vorerst letzte Runde. Ende des Jahres wählt das Ministerium drei neue Bio-Musterregionen aus, die dann zur Umsetzung ihrer Konzepte und Strategien ein gefördertes Regionalmanagement zur Seite gestellt bekommen. Unser Ziel ist, dass auch der Main-Tauber-Kreis eine dieser Förderkulissen wird.
Was ist eine Bio-Musterregion?
Eine Bio-Musterregion ist eine von der Landesregierung geförderte Region, mit dem Ziel den Ökolandbau weiter zu stärken und die regionale Wertschöpfung zu steigern. In den Bio-Musterregionen wird die Vernetzung der unterschiedlichen Akteure entlang der Wertschöpfungskette über das Regionalmanagement besonders gefördert. Gemeinsam werden Ideen entwickelt um regionales Bio entlang kurzer Wertschöpfungsketten voranzubringen.
Durch die Bio-Musterregionen und den damit verbundenen Wettbewerb soll(en):
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- die steigende Nachfrage nach ökologisch erzeugten Lebensmitteln auf regionaler Ebene gedeckt werden,
- die Wertschöpfung und Beschäftigung in der Region durch die Vermarktung und den Konsum regionaler und ökologischer Produkte erhöht werden,
- ein Beitrag zur Erhaltung der Artenvielfalt und zum Schutz der Umwelt geleistet werden,
- landwirtschaftliche Betriebe, regionale mittelständische Unternehmen sowie Wirtschafts- und Sozialpartner in Innovations- und Wandlungsprozesse einbezogen werden und eine attraktive und lebendige Region mitgestalten
Weitere Informationen erhalten zur Bio-Musterregion erhalten Sie beim Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg.
Unter dem Motto „Mehr Bio für Tauberfranken“ bearbeiten wir das Thema gemeinsam mit zentralen Akteuren aus den Bereichen Landwirtschaft, Vermarktung und Handel, Bildung und Ernährung, Wirtschaft und Tourismus sowie Naturschutz und Landschaftspflege.
Auf dieser Seite informieren wir Sie über den Prozess der Bewerbung und Konzepterstellung und die erarbeiteten Strategien. Sollten Sie Anregungen, Projektideen oder Wünsche an die Region haben, können Sie uns jederzeit kontaktieren.
Fünf Gründe für eine Bio-Musterregion im Main-Tauber-Kreis
Der Main-Tauber-Kreis ist geprägt von vielfältigen Landschaften, Landwirten und Produkten. Die Bio-Musterregionen setzen Impulse für mehr Bio in der Region – angepasst an die Besonderheiten des Kreises. Die Vielfalt im Landkreis ist eine große Stärke, die durch das Regionalmanagement herausgestellt wird. Die Öffentlichkeitsarbeit ist eine wichtige Säule der Bio-Musterregion.
Vom Feld bis auf den Esstisch – die Bio-Musterregion fördert nachhaltige Wertschöpfungsketten von Bio-Lebensmittel. Sie bringt Erzeuger, Verarbeiter und Händler zusammen und unterstützt den gegenseitigen Austausch.
Streuobstwiesen prägen den Main-Tauber-Kreis ebenso wie die Flusstäler, die Hänge mit Weinbau und der Ackerbau auf den Höhen. Die regionale Kulturlandschaft zu unterstützen, ist ein Schwerpunkt der Bio-Musterregionen. Lokale Akteure entwickeln gemeinsame Projekte und Strategien um das wertvolle Gut zu erhalten.
Um gut gerüstet dem Klimawandel und Artenschwund gegenüber zu treten, fördern die Bio-Musterregionen Innovationen und Maßnahmen zur biologischen Vielfalt. Davon profitiert neben den seltenen Tierarten und Landbewirtschaftern jeder Einzelne.
Regionale landwirtschaftliche Produkte schmecken – Einheimischen und Gästen. Das Regionalmanagement der Bio-Musterregionen legt den Fokus auf die vielfältigen Bio-Produkte und ihre Präsentation nach außen. Verbraucheraufklärung sowie die Bewusstseinsbildung für die heimische Landwirtschaft gehören ebenso dazu wie Bildungsangebote für die Landwirte und Kommunen.
Strategie
Grundlage der Bewerbung als Bio-Musterregion war ein Konzept, das sich an den vorhandenen Potenzialen und Wertschöpfungsketten in der Region orientiert und Strategien zu deren Erweiterung und Ausbau aufzeigt. Es greift Fragen des Tierwohls und Ressourcenschutzes, der Kulturlandschaft und Biodiversität auf und schlägt vielfältige Bildungs- und Öffentlichkeitsmaßnahmen vor.
Zur Ermittlung der vorhandenen Potenziale und Aktivitäten in der Region und zur Entwicklung von Strategien und Projektideen tauschten wir uns eng mit zentralen Akteuren aus den Bereichen Landwirtschaft, Vermarktung und Handel, Bildung und Ernährung, Wirtschaft und Tourismus sowie Naturschutz und Landschaftspflege aus.
Ansprechpartner
Hannes Bürckmann
Beratungsbüro neuland+
Konzept, Strategie & zentraler Ansprechpartner
„Uns ist es wichtig, bei der Bewerbung als Bio-Musterregion auch die konventionelle Landwirtschaft einzubinden. Auch sie kann einen großen Beitrag im Bereich der Biodiversität und beim Ressourcenschutz leisten.“
Christian Nanz
Landwirtschaftsamt Main-Tauber-Kreis
Koordination
„Bis 2030 sollen 30-40 % der Flächen in Baden-Württemberg ökologisch bewirtschaftet werden – laut Bio-Aktionsplan des Landes. Dies kann nur gelingen, wenn der Ökolandbau dort gefördert wird, wo die Landwirtschaft als Ganzes stark ist, bspw. im ländlich geprägten Main-Tauber-Kreis.”
Beteiligung
Sie haben konkrete Ideen für die Bio-Musterregion oder Antworten auf die folgenden Fragen? Dann schreiben Sie uns gerne eine E-Mail oder rufen Sie an!
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- Durch welche typischen Produkte zeichnet sich die Region Main-Tauber-Kreis aus?
- Wo sehen Sie Möglichkeiten, den Anteil an Bio-Produkten zu erhöhen?
- Welche Verarbeiter im Bio-Segment gibt es?
- Wo werden Bio-Produkte in der Region schwerpunktmäßig vermarktet?
- Wo sind Lücken bei Verarbeitung und Vermarktung?
- Welche Themenbereiche spielen im Zusammenhang mit einer Bio-Musterregion noch eine Rolle (Tourismus, Ernährung, Genuss, etc…)?
- Wo sehen Sie Ansätze für Kooperationen?
- Themenübergreifend?
- Innerhalb der Region bzw. mit den Nachbarregionen?
- Haben Sie ein Projekt, das Ihnen besonders am Herzen liegt?
- Mit welchen Schwierigkeiten bei der Umsetzung von Ideen sind wir besonders konfrontiert?
- Was sind aus Ihrer Sicht Ansätze, diesen Schwierigkeiten zu begegnen?
- Würden Sie sich in die Arbeit einer Bio-Musterregion einbringen? Wenn ja wodurch?
Kontakt
Bei Rückfragen, Ideen und Visionen können Sie uns gerne kontaktieren:
Hannes Bürckmann
[email protected]
Tel: 07936 990 520
neuland+ GmbH & Co. KG
Regionalbüro Hohenlohe-Franken
Hornungshof 3-4
74575 Schrozberg